Informationen und Tipps für gute gesunde Zähne

Karies-Stopp-Programm

Ok, Sie reinigen Ihre Zähne wie vorgesehen und machen überhaupt alles richtig – und bekommen trotzdem an irgendeinem Zahn ein Loch: Karies!
Sehr enttäuschend.

Haben Sie wirklich alles beachtet und ernst genommen?:

Sind Ihre Zähne wirklich immer sauber?
Nehmen Sie wirksame Mundspüllösungen zusätzlich?
Wird Zahnseide benutzt?
Vermeiden Sie häufiges Süßigkeiten-Naschen?
Schützen Sie Ihre Zähne mit Fluorid?
Lassen Sie Ihre Zähne regelmäßig in einer Prophylaxe-Behandlung professionell reinigen und durch Fluoridlacke schützen?

Ja?
Und dennoch hat ein Zahn einen Defekt bekommen?
Schade.
Nun, das ist halt wie im täglichen Leben: 100%ig ist nichts.
Nicht den Kopf hängen lassen. Hilflos sind wir noch lange nicht!

Es gibt ein Karies-Stopp-Programm! Vermutlich begann die Karies genau da, wo zwei Zähne aneinandertreffen, an deren Kontaktpunkt.
Da kommt leider keine Zahnbürste der Welt hin. Nur mit Zahnseide kann hier gereinigt werden, und das geschieht meistens viel zu selten – wenn überhaupt. In den Zwischenzeiten vergnügen sich hier die Bakterien. Kommt dann noch Zucker hinzu, ernähren sich diese Bakterien davon und scheiden ganz ungeniert Säure aus, die wiederum ein Loch in den Zahn frisst.
Also müssen wir an diese Kontaktstellen herankommen – und das gelingt so:

Dafür wird vom Zahnarzt eine nur Ihnen passende durchsichtige Kunststoff-Schiene hergestellt, die Sie selbst mit nach Hause nehmen.

Sie geben ganz wenig Fluorid-Gelee aus der Apotheke in die Schienen, die als Medikamententräger dienen, verteilen das Gelee z.B. mit einem Wattestäbchen, und dann setzen Sie die Schienen auf Ihre Zahnreihen. Nun 1-3 Minuten vorsichtig etwas darauf herumkauen. Durch den Druck- und Saugeffekt wird das hochwirksame Gelee in die Zahnzwischenräume gepresst und wieder herausgesaugt – genau das, was wir wollen.
Dann die Schienen wieder herausnehmen, den Mund mit Wasser ausspülen, fertig.

Wenn Sie das einige Tage hintereinander gemacht haben, sind Ihre Zahnoberflächen auch da, wo Ihre Zahnbürste nicht hinkommt, wirksam für einige Zeit geschützt.

 

Solche Trägerschienen können auch bei Parodontitis helfen, indem nicht ein Fluoridgel, sondern ein Chlorhexidin-Gel verwendet wird. Ihr Zahnarzt hilft Ihnen dabei.

 

Kariesstopp – das geht wirklich. Wobei Sie in einem ersten Schritt keinen Zahnarzt brauchen. Wenn Sie den weltweit eindeutigen Forschungsergebnissen glauben – häufiger Zucker ist der Erzfeind der Zähne – dann checken Sie doch mal mit einem Blatt Papier und einem Stift Ihr „Ernährungsverhalten„. Wieder so ein hochtrabender Begriff, der womöglich verschleiert, um was es geht: Zu erkennen, wie oft Ihre Zähne einem Zuckerimpuls, demzufolge einem Säurestoß, ausgesetzt werden.
Wie oft schieben Sie sich irgendetwas in den Mund? Aufschreiben, ohne Ausnahme! Egal was über die Lippen kommt – ganz ehrlich notieren. Sei es ein Schluck von dem oder jenem, ein Stückchen Obst, mal hiervon mal davon was runtergebissen, und ein kleiner Joghurt zwischendurch, schnell ein Kaffee, bis hin zu den abendlichen Chips vor dem Fernseher. Ja, selbst das kleine Kaugummi, jedes Bonbon und dergleichen sollten Sie nicht vergessen. Wobei Sie ihr Mittagessen selbstverständlich nicht im einzelnen in Rezeptform aufgliedern müssen. Aber ob Sie oft und viel Rohkost zermalmen, wäre schon interessant zu wissen. Das kann Zähne durch Fruchtsäuren abnutzen und manchen Zahndefekt erklären. Und die vielen Schlucke aus irgendeiner Dose oder Flasche – bitte nichts vergessen.
Wer dieses Notieren nur wenige Tage durchhält, sollte über die lebenslange Belastung der Zähne erstaunt sein. Wobei das eigentliche Kauen kaum zu Zahnschäden führt, sondern häufige Angriffe durch Zucker das Hauptübel darstellen.

Irgendwohin müssen ja die Süßigkeiten gehen, die im Lebensmittelmarkt meterweite Regale füllen. Gehören Sie zu den Vielnaschern? Nein? Auch dann erkennt man an diesem „Ernährungstagebuch„, welcher Strapaze Ihre Zähne täglich ausgesetzt sind und wundert sich etwas weniger über Schäden und Abnutzungen.