Gesunde Zähne nur durch nachhaltig saubere Zähne! „Nachhaltig“ sagt man bekanntlich heutzutage zu einem Dauerzustand.
Habe ich saubere Zähne? Wie sehe ich, ob und dass meine Zähne sauber sind?
Nun, es gibt spezielle Lutschtabletten, die nur dazu da sind, Zahnbelag sichtbar anzufärben. Gibt es beim Zahnarzt, in Apotheken und Drogerien. Nennt sich hochtrabend Plaque-Revelatoren. Tablette in den Mund nehmen, langsam zergehen lassen, ausspülen: Und überall da, wo Zahnbelag auf den Zähnen klebt, ist dieser gut sichtbar rot–blau–violett verfärbt. Besonders eindrucksvoll, wenn man diesen Versuch nach der Zahnreinigung durchführt: Wo sind noch Schmutzecken?
Dann mit der Zahnbürste alles reinigen, fertig.
Diese Anfärbemittel gibt es auch in Form von Flüssigkeiten zum Einpinseln auf die Zähne sowie in verdünnter Form zum Umspülen. Also nix mit Ausreden…
Klitzekleine Warnung: Bitte nicht zum ersten Mal kurz vor einem wichtigen Date ausprobieren: Sie könnten zu spät kommen…
Hört sich gut an: Immer saubere Zähne haben. Nur: Wie geht das?
Eigentlich weiss das jeder: „Zähne putzen“. Wir hier wissen es bereits besser und antworten: „Zähne reinigen, Mundhygiene“!
Doch schon kommen die Fragen: „Ist eine elektrische Zahnbürste gut?“ Später darüber mehr.
Ich möchte mal von der anderen Seite her beginnen: Ein sauberer Zahn bleibt gesund. Soweit waren wir schon. Also ist die Aufgabe klar: Die Zähne müssen sauber sein.
Und jetzt kommt eine provozierende Antwort: Es ist eigentlich ziemlich egal, wie und womit Sie Ihre Zähne reinigen. Hauptsache immer sauber!
Dass das nicht so einfach ist, dass das insbesondere überhaupt nicht verinnerlicht ist, sehe ich leider immer wieder.
Da kommen doch regelmäßig Patienten in die Praxis, die mir ganz selbstverständlich sagen:
„Ich komme gerade vom Essen – kann ich mir noch schnell die Zähne putzen?“
Brrrrr. Da stimmt ja garnichts. Noch überall Speisereste im Mund?
Offensichtlich wissen diese Patienten (noch) nicht, wie wichtig saubere Zähne sind. Immer!
„Ja wie soll ich das denn machen?“ höre ich dann.
Also Herrschaften, DIE Frage ist ja wohl nicht ernst gemeint: Zahnbürste hilft!
Sie tragen alle möglichen Hilfsmittel mit sich herum:
(das kenne ich aus Krimis, wenn die Verhafteten vor der Gefängniszelle ihre Taschen leeren müssen – oder wenn im Film mal die Handtasche einer feinen Dame auf den Boden fällt):
Ein Kamm für die Haare
Die Brille fürs Sehen
Handy, Schlüssel, Geldbörse, Ausweise
Makeup ohne Ende
Und was weiss ich noch alles
Da passt doch noch eine Zahnbürste rein! Zumal Sie in Drogeriemärkten Behälter sowie zusammenklappbare Exemplare in vielen Farben und Formen finden. Da ist nichts mit Ausreden!
Und an Ihrer Arbeitsstelle gibt es doch sicher auch noch einen Platz für eine Zahnbürste.
Es geht nicht einfacher, nein.
Jede gewerbliche Toilette in Gaststätten und Arbeitsstätten hat einen abgetrennten Wasch- und Hygieneplatz: Auch für Zahnreinigung!
Diese Firma hats begriffen.
Nein, keine Zahnarztpraxis, sondern ein Bürogebäude in Berlin.
Zumindest könnte man sich nach dem Essen den Mund kräftig mit Wasser ausspülen – das hilft auch schon mächtig.
Zwischendurch mal ein Croissant oder süßen Plunder vom Bäcker: Was bleibt davon nicht alles zwischen den Zähnen kleben! Ausspülen als Minimum, besser mit Zahnbürste säubern – geht auch schon mal ohne Zahnpasta. Man muss wirklich nicht nach jedem köstlichen Festmahl den tollen Genuss mit einer Pfefferminzzahnpasta kaputtmachen.
Gesunder Menschenverstand ist angesagt – wie immer im täglichen Leben. Aber dass klebriger süßer Mampf auf und zwischen den Zähnen unweigerlich zu Zahnschäden führt, dürfte einleuchten. Das gilt gerade auch bei kleinen Kindern, denen immer wieder unnötigerweise ein Keks in den Mund geschoben wird.
Saubere Zähne bleiben gesunde Zähne. Punkt.
Wenn das wirklich verinnerlicht ist, wenn das so wichtig genommen wird wie es ist, dann wird es auch die folgende Ausreden auf dem Zahnarztstuhl nicht mehr geben:
- Was soll ich denn noch machen außer 3x zu putzen?
- Was soll ich denn noch machen – ich gehe doch schon jedes Jahr zum Zahnarzt
…und wenn ich die Zähne anschaue, dann sind die hinteren Backenzähne voller alter und neuer Beläge. Ganz nach dem Motto „Vorne soll es schön sein und hinten nicht wehtun“. Schade.
Wie und wie oft Sie „putzen“ ist nicht das Entscheidende, solange Sie Ihre Zähne nicht mit gewaltigem Hin-und-Her kaputt schrubben. Entscheidend ist, dass Ihre Zähne immer sauber sind, besonders da, wo sie im Zahnfleisch verschwinden.
Saubere Zähne ERNST NEHMEN!
Es geht übrigens um mehr als saubere Zähne:
KEIN MUNDGERUCH!
Das ist der wichtigste psychologische Anstoß für die Zahnreinigung. Und ist ein weiterer Grund dafür, nicht vom Zähneputzen, sondern von Mundhygiene zu sprechen.