Informationen und Tipps für gute gesunde Zähne

Zucker

Wohl jeder weiss, dass Zucker nicht gerade günstig für die Zähne ist.
Dass Zucker von Bakterien in Säure umgewandelt wird und dass dann diese Säure die Zähne zerstört, hatte ich schon geschrieben.

Nun, Zucker ist nicht gleich Zucker.

Unser heutiger Haushaltszucker wurde erst nach 1800 durch die Zuckerrübe allgemein erhältlich. Daneben wird Zucker noch aus Zuckerrohr gewonnen. Wenn wir Zucker sagen, meinen wir zumeist diese identischen Rohr- und Rübenzucker. Gleichbedeutende Bezeichnungen sind Kristallzucker sowie Saccharose und Sucrose.
Dabei handelt es sich chemisch gesehen um eine Substanz aus zwei Einfachzuckern, Glucose und Fructose, die über eine energiereiche Bindung aneinandergeheftet sind. Und diese Bindung hat es in sich: Bakterien gewinnen bei Spaltung dieser Bindung eine enorme Energiemenge, die sie zum Aufbau einer dichten zäh-haftenden schmierigen Bakterienschicht, der bekannten Plaque, also dem Zahnbelag, nutzen. Mit den Einfachzuckern Glucose (Traubenzucker) und Fructose (Fruchtzucker) gelingt das nicht im gleichen Maß.

Es besteht also durchaus ein Unterschied in der Kariesgefährdung bei verschiedenen Zuckerarten. Unser Haushaltszucker ist als sogenanntes Disaccharid (Doppelzucker) aus den Einzelmolekülen Glucose und Fructose am gefährlichsten – wegen der energiereichen Bindung zwischen den beiden. Sichtbar ist das nicht – glauben Sie den Wissenschaftlern, die das unwiderlegt nachgewiesen haben.

Ganz besonders gefährlich ist die ununterbrochene andauernde Zuckerzufuhr, wenn immer wieder in kurzen Abständen Bonbons oder kleine Pillen gegen Mundgeruch (97 % Zucker!) gelutscht werden oder wenn immer wieder Schokoladestückchen oder Gummibärchen in den Mund geschoben werden. Das gibt jedes Mal einen enormen Säurestoß auf den Zahnstellen, auf denen bakterieller Zahnbelag sitzt, und das frisst letztlich Löcher in die Zähne.
Kommt der Zucker- und damit Säureimpuls in großen Abständen, dann kann der Kalk im Speichel den Säureschaden wieder rückgängig machen; remineralisieren heißt das. Aber wehe, der Säureangriff hört lange Zeit nicht auf: Dann entsteht ein Defekt in der Zahnoberfläche, der letztlich die äußere Zahnschutzschicht, den Schmelz, durchbohrt. Tja, und ab sofort dringen Bakterien in das Innere des Zahnes ein, wo sie sich von Dentin, dem Zahnbein, ernähren können, und das ist das Ende des ehemals so schönen stabilen Zahnes. Ein Loch einsteht.

Hey: Wir Menschen können auch überleben, ohne ständig Zuckerhaltiges zu essen oder zu trinken. Sogar besser und gesünder!
Nichts gegen mal eine Sahnetorte, nichts gegen die Verfeinerung von Speisen durch Zucker.
Leider gibt es Formen von Zuckerabhängigkeit, die man durchaus mit der Zigarettenabhängigkeit von Rauchern vergleichen kann. Total ungesund. Einige sprechen sogar von der „Volksdroge Zucker“.
Und wehe man wagt etwas dagegen zu sagen. Da wird dann Zucker zur „Nervennahrung“ hochstilisiert, was so sicher nicht richtig ist.
Sonst müssten die Kinder, die täglich in der Unterrichtspause den benachbarten Kiosk umlagern und sich dort Süßigkeiten kaufen, die mit den besten Nerven sein, letztlich die Erfolgreichen. Das möchte ich mal stark bezweifeln. Was ich sehe: Das sind auf jeden Fall erstmal die Kinder mit den schlechtesten Zähnen.

–  Es geht wirklich auch mit weniger Zucker – oder exakter gesagt: Mit seltener Zuckerzufuhr.
–  Anderer Ausweg: Zahnschonende Süßigkeiten: z. B. die mit dem aufgedruckten Zahnmännchen mit Schirm. Derart gekennzeichnete Waren wurden besonderen Tests unterworfen, damit Ihre Zähne heile bleiben. Mehr darüber können Sie bei der Aktion Zahnfreundlich – www.zahnmaennchen.de – erfahren. Super Sache!
–  Oder gleich nach „zuckerfrei“ fragen. Gibt es. Sogar bei Kaugummis. Dort sind Zuckeraustauschstoffe eingesetzt, damit der Geschmack „süß“ bleibt.
–  Kaugummis und auch Zahnpasten mit Xylit gelten als besonders zahngesund. Dieses Xylit hat tolle Eigenschaften: Es vermindert sowohl Kariesbakterien als auch Zahnbelag, fördert andererseits den gesunden Speichelfluss. Einige sprechen daher auch von Zahnpflegekaugummis.

Achten Sie mal drauf!  Ihre Zähne danken es Ihnen.